Der Landesbund für Vogelschutz hatte die einmalige Gelegenheit dieses 16 ha große entwässerte Hochmoor von einer Erbengemeinschaft zu kaufen. Mit Mitteln des Freistaats Bayern wurde ein Wiedervernässungsprojekt abgeschlossen.
Der Landschaftsökologe Manfred Kinberger und die Biologin Dr. Sabine Tappertzhofen erklärten einer großen Gruppe von Interessierten bei einem Rundgang die wechselvolle Geschichte dieses Regenmoores.
Zum Ende der letzten Eiszeit vor etwa 10000 Jahren versperrte ein Moränenzug zunächst den Abfluss des Schmelzwassers, so dass sich eine bis vier Meter dicke Seetonschicht in einem Becken ablagerte, die das Versickern verhinderte. Darauf siedelten sich Torfmoose an, die bis 4 Meter nach oben wuchsen und die Umgebung versauerten. Als Besonderheit sind in Toteislöchern am Rande des aufgewölbten Ebenberfilzes, wo die Tonschicht dünner ist, sogenannte „Schlucklöcher“ entstanden. Das Wasser sickert hier durch den Moränenkies ab.
In den vergangenen hunderten von Jahren versuchten die Menschen alles unbrauchbare Land als Torflieferant oder zur Weidenutzung umzuwandeln. Aus alten Luftbildern und Karten rekonstruierten die Wissenschaftler, dass dieses Hochmoor vier mal durch das Ausheben von Gräben und Verlegen von Drainagerohren entwässert wurde. 1962 wurde zum Teil mit Fichten aufgeforstet.
Warum macht man sich heute die Mühe und mit hohen Kosten alte Gräben wieder aufzufinden und den Wasserabfluss zu verstopfen?
Die Wurzeln der Torfmoose sterben unter Wasser nicht ab, sondern werden unter Luftabschluss immer dichter und speichern im Torfkörper alles Kohlendioxyd, das das grüne Oberflächenmoos aus der Luft aufnimmt. Bei entwässerten Mooren zersetzt sich der Torf und klimaschädliches Lachgas und Methan wird an die Atmosphäre abgegeben. Bisher überwog der Anteil an Trockenheit liebenden Halbsträuchern wie Heidel-, Preisel-, Rausch- und Kratzbeeren, sowie Birken und Latschen. Die Nässe liebenden Moose und andere seltene Pflanzen wie Schneidiges Wollgras sollen wieder zunehmen.
Für die Vernässungsmaßnahme wurden erst Zufahrtswege durch Rodung geschaffen. Dann wurden die Gräben gesucht und mit einem Bagger ausgekoffert und etwa 150 hölzerne Spundwände eingesetzt. Diese wurden noch mit Torf abgedichtet und mit Torfwällen erhöht. Wenn es hoffentlich genug regnet saugt sich der Torf wie ein Schwamm voll Wasser und Bäume und Sträucher sterben allmählich ab.
Den ersten Erfolg der Vernässung konnten die Teilnehmer schon beim Waten durch das feuchte Gelände erleben.