Trotzdem brachen acht Mitglieder der Alpenvereinssektion Gangkofen eine Stunde früher auf, um der Hitze des wolkenlosen, sonnigen Augusttages zumindest etwas zu entgehen. Der Tourenleiter Martin Götz hatte für die Seniorenwanderung eine Tour mit wenigen Höhenmetern ausgewählt. Leider liegt die Mitteralm etwas abseits der Rundtour, so dass noch ein Paar Höhenmeter extra hinzukamen, um sich auf halbem Wege eine Einkehr gönnen zu können.
Zwei Mitglieder entschieden sich, im Aufstieg die Tour etwas leichter zu gestalten und fuhren zwischen den Haltestellen Aipl und Mitteralm mit der Wendelstein Zahnradbahn.
Ab der Mitteralm führt der Weg an einem steilen Hang hinüber zum Arzmoos. Lt. Internet rührt der Name Arzmoos von der historischen Erzförderung an dieser Stelle und ist heute ein Almgebiet mit zahlreichen Hütten.
Eigentlich war der Plan, an der verfallenen Kronbergeralm eine weitere Rast einzulegen. Umso erstaunter waren alle, dass die Hütte bewohnt war. Das Rätsel klärte sich auf, da wir vor der Diensthütte der Staatsforsten standen, die seit 1834 für die Holzarbeit als Stützpunkt benutzt wird. Ein Einheimischer erläuterte uns anschaulich das Leben der Holzknechte in alten Zeiten und das Leben eines Forstangestellten in der heutigen Zeit.
Mit viel neuem Wissen ausgestattet, legten wir endliche eine Pause mit Blick auf die vor eine der Arzmoosalmen grasenden Rinder und Ziegen ein. Bereits von oben war erkennbar, dass der Arzmoos Wasserfall wenig Wasser führt und dieses wenig spektakulär über die Felsklippe hinabläuft. Somit machten wir uns gleich daran, den kurzen Gegenanstieg zu bewältigen. Danach erreichten wir die Steinerne Stiege, ein in die Felsen gehauener gestufter Weg.
Über die Steinerne Stiege verläuft der kürzeste Weg von Brannenburg hoch zum Arzmoos und hinüber nach Bayrisch Zell. Bevor die Sudelfeldstraße in den vierziger Jahren gebaut wurde, waren dies einer der Transportwege.
Nach einem kurzen Stück auf dem Forstweg zweigt ein nicht mehr gekennzeichneter Pfad ab und führt auf kurzem Wege hinab. Es ist dem Weg noch immer anzusehen, mit welcher Mühe er angelegt worden war. Und die angenehme Steig deutet darauf hin, dass der Weg für den Gütertransport gedacht war.
Vom Förchensee ging es mit dem Mietbus über die Mautstrasse bis zur Talstation der Wendelstein Zahnradbahn. In der dortigen Gastwirtschaft ließen wir den Tag ausklingen
Fazit: Bei der Augusthitze eine willkommene Abwechslung mit vielen Wegstrecken im schattigen Wald.
Teilnehmer: Albert Z, Egon P, Anita G, Eva Z, Gudrun B, Resi B, Otto R, Theresia St und Martin Götz (Tourenleiter)