Es muss ganz einfach alles zusammenpassen: Eine äußerst stabile Altschneeunterlage, sehr griffiger Firn oder eine schön eingebundene Neuschneeauflage, stabiles Wetter und auch eine geübte Mannschaft. Tourenleiter Max Altmannshofer, ein Alpinist mit selten großer Erfahrung, hat ausgerechnet zur vergangenen Mittwochskitour ein Fenster mit den bestmöglichen Bedingungen erkannt, und fuhr mit dem vollbesetzten Alpenvereinsbus zur Grießner Alm.
Die Frühjahresbedingungen sind in dieser Saison schon im Februar zu finden, und so ist es selbstverständlich, dass man die Skier bis auf ca. 1200 m Höhe zumindest teilweise tragen musste. Am eigentlichen Kar fanden wir dann eine vorbildlich angelegte Aufstiegspur vor, die es fühlbar erleichterte, die fast durchwegs gegebene Steilheit von 35 Grad zu überwinden. Der Anstieg forderte eine unendliche Zahl von Spitzkehren, die man als Übung für die oberen Regionen unabdingbar braucht. Die Neuschneeauflage wurde immer dicker, und die Lust auf eine tolle Abfahrt bei herrlichem Sonnenschein wuchs mit jedem Meter. Lediglich drei Tourengeher waren vor uns unterwegs, doch bei der Weite und Anzahl der Hänge konnten wir ausnahmslos besten Powder genießen. Für den ziemlich mühsamen Anstieg zum Goinger Törl (2150 m) mussten wir alle noch mal eine Schippe drauflegen, denn die gebotene Steigung von fast 45 Grad erfordert enorme Kraft, Kondition und sichere Technik, und sollte möglichst in einem Zug erledigt werden.
