In den herbstlich bunt gefärbten Wäldern südwestlich von Vilsbiburg ging Förster Franz Blümel auf verschiedene Themen und Probleme bei der Waldbewirtschaftung ein.
Viel stehendes und liegendes Totholz gab es da zu sehen, was oft als „ Schlamperei“ gesehen wird. In Wirklichkeit jedoch sei Totholz ein wichtiger Faktor für die biologische Vielfalt unserer Wälder, so der Förster. 25 Prozent unserer Käferarten benötigen Totholz.
Hochaktuell war das Thema Klimaerwärmung, da die neuesten Zahlen zeigen, dass die gesteckten Klimaziele bei weitem nicht erreicht werden. Schon jetzt aber bereitet der Klimawandel den Waldbesitzern massive Probleme.
In den besichtigten Wäldern fielen in den vergangenen 20 Jahren trotz intensiver Bekämpfungsmaßnahmen viele Fichtenbestände lange vor Erreichen der Hiebsreife den Borkenkäfern zum Opfer. Die Waldbesitzer setzen seitdem auf alternative Baumarten wie Douglasie, Weißtanne, Stieleiche, Roteiche, Rotbuche und Bergahorn. Aber auch seltene Arten wie Schwarznuss, Flatterulme und besonders klimaresistente Baumarten wie Elsbeere, Speierling, Esskastanie und Baumhasel werden eingebracht. Bei der Verteilung wird auf die, für die jeweiligen Baumarten passenden Bodenverhältnisse und eine sinnvolle Mischung der Baumarten besonderer Wert gelegt.
Diskutiert wurde auch die rechtswidrige Anlage von Bike-Trails in Waldbeständen. Aufgrund der aktuellen Rechtsprechung sollte jeder Waldbesitzer umgehend dagegen vorgehen, da bereits bei „Duldung“ durch den Waldbesitzer, dieser bei Unfällen haftbar gemacht werden kann.
Am Ende der Wanderung zeigten sich die Teilnehmer überrascht, welch abwechslungsreicher, naturnaher Erholungswald sich da am Stadtrand von Vilsbiburg entwickelt hat.