Die lange Anreise erfolgte aus ökologischen Gründen mit Bahn und Bus. Nach einer kurzen Talwanderung und einer Stärkung auf der Simatsgundalpe (920m) ging es bei brütender Hitze auf steilem Pfad hoch zur Brunnenauscharte auf 1628 m. Auf der Gratwanderung hoch zum Hochgrat (1834m) gab es keine schattenspendenden Bäume mehr und auch kein kühlendes Lüftchen war zu spüren. Auf dem Gipfel bot sich ein herrlicher Blick über die Allgäuer Alpen bis weit hinein in die Schweiz. Anschließend stieg man 200 Höhenmeter nach Westen zum Staufner Haus ab, wo man nach einer Erholungsphase den Sonnenuntergang genoss.
Am nächsten Morgen war ein früher Aufbruch angesagt, denn es stand eine lange Gratwanderung mit circa 1000 Höhenmetern bei großer Hitze auf dem Programm. Unterhalb des Hochgrats vorbei, ging es hoch zum Rindalphorn (1821m). Nach einem längeren Abstieg wieder hoch zum Gündleskopf (1748 m) und nach einer tiefen Senke hinauf zum Buralpkopf (1772 m). Als letzten Berg des Tages galt es den Stuiben (1749m) zu bezwingen. Nach langem Abstieg verlangte der steile Anstieg bei Windstille und kaum einer Wolke am Himmel den Wanderern noch einiges an Schweißtropfen ab. Doch vom Gipfel aus konnte man schon das nächste Nachtquartier, die 250 m tiefer gelegene Alpe Gund erblicken.
Die Aussicht auf Erfrischung, Schatten und Erholung machten den Abstieg kurzweilig. Ebenso kurzweilig gestaltete sich überraschend auch der Abend, da ein dreizehnjähriger“ Hiatabuba“ auf der großen Terrasse ausführlich von seinen umfangreichen Lebenserfahrungen und seinen Zielen erzählte.
Am nächsten Morgen fiel der frühe Abschied von der sehr familiären und gastfreundlichen Alpe nicht leicht. Doch die zu erwartende Tageshitze, die Besteigung des fast 1700 m hohen Steinebergs und des Bärenkopfs standen neben dem langen Abstieg nach Immenstadt noch an.
24 km erstreckt sich die Nagelfluhkette vom Hochgrat im Westen bis Immenstadt im Osten.
Was aber ist eigentlich Nagelfluh?
Flussablagerungen aus rundem Grobkies und viel Feinmaterial wurden vor circa 25 Millionen Jahren von anderem Material überlagert. Durch diese Druckeinwirkung haben sich dies Flussablagerungen zu dieser recht lockeren Gesteinsform verfestigt. Mit der Alpenfaltung wurde dieses horizontal entstandene Sedimentgestein gekippt und hängt seitdem nach Süden. An der Nordseite fällt das leicht brüchige Gestein steil ab. Das ursprünglich überlagernde Material wurde im Laufe der Jahrmillionen abgetragen. Das Gestein sieht aus, als seien tausende von Nägeln in den Felsen geschlagen worden, von denen nur die gerundeten Köpfe herausschauen. Daher der merkwürdige Name Nagelfluh.
Schön heiß war`s, aber schön war`s. Danke Klaus