Start in Kolm Saigurn auf 1550m | © Max Altmannshofer

3 Tage Skitouren in der Goldberggruppe

vom Stützpunkt "Neubauhütte" in Kolm Saigurn

12.04.2024

Leider schwindet die Zahl der Skitourengehen zum Ende der Saison hin, trotz super Tourenbedingen vor allem im Hochgebirge.

Wie im Jahresprogramm vorgesehen starten am Freitag frühmorgen 4 Tourengeher unter der Leitung von Max Altmannshofer nach Kolm Saigurn im Talschluss von Rauris.Vom Parkplatz Lenzanger mussten zuerst für 20 Minuten die Skier geschultert werden. Vom Naturfreundehaus Kolm Saigurn ging es sehr steil mit einer kurzen Tragepassage zum sogenannten „Maschinengraben“ und in diesem weiter bis kurz dem Radhaus. Die Namengebung kommt aus der Zeit des Bergbaus.

„1832/33 wurde der Schrägaufzug zur Erzförderung in Kolm-Saigurn gebaut. Die Bahn führt vom Maschinenhaus (Radhaus) auf der Höhe des Neubaus bis nach Kolm hinunter und war zwischen 1834 und 1897 in Betrieb.“

Nach einer kurzen Pause auf der Neubauhütte, in der das überschüssige Material deponiert wurde, starten wir zur Hüttenwinkellache. Die Zeit drängte, weil der Neuschnee der letzten Tage durchfeuchtet wurde und die Lawinengefahr stark anstieg.

Von der Lache spurten wir über eine mit Felsen durchsetzen Rücken hinauf bis zur „Niedere Scharte“ 2696m. Peter und Erich gingen von dort gemütlich zum Goldbergtauernkogel 2776m. Max und Grille wollten es noch wissen und stiegen über die Nordflanke zum Skidepot des Altecks, welches sich 100Hm unter dem Gipfel befand. Zu Fuß über Schnee und Eis bedeckte Felsen und zum Schluss über einen ausgesetzten Grat ging es zum Gipfel 2942m.

Über unberührte Rinne mit der etwas durchfeuchten Neuschneeauflage ging es zurück zur Hütte

Den zweiten Tag wollten wir eigentlich gemütlich angehen. Die 1000Hm zum Sonnblick sollten in 3 Stunden zu schaffen sein. Aber wenn in der Hütte allgemeine Unruhe sich auftut, dann kann der Bettzipfel einen nicht mehr halten. Gegen 7.15 starten wir taleinwärts. Wir entschieden uns nicht über die Rojacher Hütte zu gehen, sondern eher gemütlich über das Goldberg-Kees (Gletscher). Der 40° steile und bockig harte Hang zum Gletscher, wurde der gemütlich scheinenden Anstieg schnell zum sehr Anspruchsvollen.

Gegen 10:30 erreichten wir bereits den Gipfel des Rauriser Sonnblicks. Zu unserer Überraschung, war das Zittelhaus offen, der Wirt schenkte Bier aus und bei windstillen und sommerlichen Temperaturen konnten wir einen beobachten, wie er über die Wechte am Ende Nordrinne kämpfte. Über feinsten Firnschnee fuhren wir über die Südflanke direkt hinunter zum Kees bis zum zu einer Höhe von 2400m,etwas oberhalb der Lache.

Weil es erst 11:30 war und die Westhänge erst begannen aufzufirnen, fellten wir nochmal an und stiegen Richtung Fraganter Scharte auf. Grille konnte es nicht lassen und ging noch auf die „Herzog Ernst Spitze“ 2933m. Wir machten es gemütlicher und gingen auf den Goldbergtauernkogel 2776m.

Nach einer weiteren Gipfelrast fuhren wir bei optimalen Bedingungen durch die Wintergasse zurück zum Naturfreundehaus Neubau, wo die sehr netten Wirtsleute schon mit einem Bier warteten.

Anders als den Tag vorher, war Eile angesagt. Der Gipfel war weit und hoch, die Sonneneinstrahlung und Temperaturen ließen erwarten, dass der Schnee schnell weich wird. Gegen 7:00 verließen wir die wunderschöne Hütte. Nach einem kurzen Aufstieg, mussten die Felle von den Skiern. Eine schier endlos lange Flanke zwischen 35-40° mit vielen Lawinenbollern muss gequert werden, bis wir den Osthang des Hocharns erreichten. Gnadenlos und windstill brannte uns die Sonne ins Genick bis wir gegen 10:30 den Gipfel erreichten.

Auch hier war Eile angesagt, weil die Sonne den Schnee schon arg erwärmt hatte, und die gewaltige Abfahrt über 1600Hm nach Kolm Saigurn bei sumpfigem Schnee nicht nur anstrengend, sondern auch gefährlich war.

Fazit: Bei traumhaftem Wetter und ganz tollen Gipfeln hat die Skitourensaison 2023/24 wohl ein würdiges Ende gefunden. Dank Peter war der Muskelkater am Bauch am ausgeprägtesten.

 

Bericht: Max Altmannshofer