© DAV Gangkofen

Hörndlwand von Seehaus am Förchensee aus

27.03.2022

Am Sonntag unternahm die DAV Sektion Gangkofen eine Schneeschuhtour zur Hörndlwand, die den ganzen Winter über eine sehr häufig begangene Skitour ist.

Im Frühjahr waren nur noch wenige Skitourengeher unterwegs, denn der sulzige Schnee ließ keinen großen Spaß bei der Abfahrt aufkommen. Für uns Schneeschuhgeher war dagegen der weiche Schnee hilfreich. Bei einem bis zu 35° ansteigenden Schlußhang ist weniger der Aufstieg aber umso mehr der Abstieg das schwierigere Unterfangen. Bei Vereisung oder bei einem im Frühjahr oft üblichen festen Harschdeckel wäre es nichts mit dieser Schneeschuhtour geworden.

Mit großem Erstaunen vernahmen wir am Gipfel, dass viele der Fußgänger (Winterwanderer) über den nordseitigen, vereisten Sommerweg aufgestiegen waren.

Der Lawinenlagebericht hatte für den Tourentag günstige Bedingungen mit Warnstufe 1 (gering) ausgegeben. Dabei war aber die tageszeitliche Erwärmung zu berücksichtigen. Diese führt im Tagesverlauf dazu, dass die Wahrscheinlichkeit von Nassschneelawinen zunimmt.

Um nochmal auf die Winterwanderer zurückzukommen: wen erstaunt es noch, dass diese erst alle Gipfel der Hörndlwand abklappern und dem Gurnkopf noch einen Besuch abstatten wollten, um dann erst am Nachmittag über den Schneehang abzusteigen.

Die Lawinen machen vermutlich für Winterwanderer eine Ausnahme, und suchen sich nur Skitouren- und Schneeschuhgeher aus. Da ist dann auch schon wieder einleuchtend, dass Winterwanderer auch keine LVS-Ausrüstung benötigen.

Für uns war klar, dass früh gestartet werden und zeitig abgestiegen werden musste. Leider kam an diesem Wochenende dazu, dass auf Sommerzeit umgestellt und uns so eine Stunde Schlaf geraubt wurde. Trotzdem ging es um 06:00 Uhr los und um 08:00 Uhr konnte schon vom Parkplatz in Seehaus gestartet werden.

Die ersten 300 Höhenmeter waren kurze sonnenseitige Wegstücke schon schneefrei.
So schnallten wir uns erst danach die Schneeschuhe an und konnten durchgehend im Schnee aufsteigen.

Nach nur viereinhalb Stunden für die gesamte Tour, inklusive Pause, waren wir wieder am Parkplatz in Seehaus zurück.

Waren es die sommerlichen Temperaturen oder die Ankündigung, dass um die 1000 Höhenmeter zu absolvieren sind oder einfach einige andere Verpflichtungen: letztlich wurde die Schneeschuhtour in der kleinst möglichen Gruppengröße durchgeführt, nämlich mit einem Teilnehmer und dem Tourenleiter Martin Götz.

Leider konnte die im Programm ausgeschriebene Tour zum Galtjoch nicht abgehalten werden. Auch dort hatten die sommerlichen Temperaturen massiv zugeschlagen. Eine Anfrage bei der Hüttenwirtin ergab, dass die Alm bereits geschlossen hatte, nachdem fast kein Schnee mehr liegt.

So war die Tour zur Hörndlwand gerade auch wegen der kurzen Anfahrt eine gute Wahl.

Gutgelaunt und mit reichlich Sonne aufgetankt ging es nach dieser Schneeschuhtour im Frühjahr wieder zurück nach Gangkofen.