Folglich wurde der Begriff Nord-Kette etwas weiter gefaßt und in Nordbayern eine Hügelkette anvisiert. Auch wettertechnisch war es die beste Wahl, statt Hagel und Regen in den Alpen, gab es Sonne satt in Franken.
Im Hirschbachtal in der Hersbrucker Schweiz befindet sich der Höhenglücksteig. Dieser Klettersteig wurde im Jahr 1932 angelegt und ist gut 90 Jahre alt. Durch die vielen Begehungen sind die Tritte blank poliert und glänzen wie Marmor, und die Griffe im ursprünglich rauen Kalkgestein sind absolut glatt geschliffen.
Bei guten Bedingungen, wie gerade heute mit Wärme und trockenem Fels, ist der Klettersteig nach wie vor ein Genuss und äußerst abwechslungsreich.
So gingen zwei Mitglieder der Sektion Gangkofen mit dem Tourenleiter Martin Götz bestens gelaunt zum Einstieg des ersten Teils, der statt eines Stahlseils gleich eine ungesicherte 1er Kletterstelle bietet.
Der überwiegend horizontal verlaufende Klettersteig wird immer wieder durch kurze Gehstücke zwischen dem Fels unterbrochen; dies ermöglicht es, höhere Kletterschwierigkeiten - einige Teilstücke haben die Schwierigkeit E - zu umgehen.
Der zweite Teil des Klettersteigs wartet mit einem Abstieg durch eine dunkle Höhle auf.
Im dritten Teil gibt es ein Stück mit durchgehender Schwierigkeit D, das wir nur bis zum Zwischenabstieg begehen konnten. Denn kurz vorher war im gleichen Abschnitt eine Kletterin ins Kletterset gefallen. Äußerlich unverletzt, wurde sie von einem Bergwachtler, der an einem Windenseil des Hubschraubers hing, in wenigen Minuten problemlos geborgen. Hut ab vor dem Einsatz.
Der Rückweg schlängelt sich oberhalb der Felsen entlang und führt an der Gedenkstelle für Kurt Albert, dem Pionier des Rotpunktkletterns, vorbei.
Nach einer ausgiebigen Rast in der nahe gelegenen Gaststätte in Neutras, ging es wieder zurück nach Niederbayern.
Fazit: Ein wirklich interessanter Klettersteig im Frankenland, der nur bei trockenem Wetter begangen werden sollte. Und unbedingt fränkische Spezialitäten, wie Schäufele, Bratwürste oder Spargel probieren!
Teilnehmer: Martin Schn, Gabriel O und Martin Götz (Tourenleiter)