Im Jahr 1853 hatten 5 Münchner Burschen (alle um die 25 Jahre alt) Sehnsucht nach der Zugspitze verspürt. Autos gab es damals nicht, die Eisenbahn Strecke Richtung Garmisch befand sich noch im Bau; sie hatten kein Geld für eine Postkutschenfahrt, aber flinke Füße. Zu Fuß hatten sie in 4 Tages - Etappen Garmisch erreicht, dann ging es 3 Tage auf mühsamen Bergpfaden auf den höchsten Punkt der Deutschlands. Nach 11 Tagen waren Sie wieder auf Schusters Rappen zurück in der Landeshauptstadt.
Auch 2022 ging es wie bei den Vorbildern von München - Pasing entlang der Würm nach Starnberg, dann mit dem Schiff an das südliche Ende des Starnberger Sees und vorbei an den Osterseen die Loisach aufwärts bis Garmisch. Übernachtet wurde nicht wie früher in Heuschobern, sondern in Gaststätten und Jugendherbergen.
4 Stunden dauerte der Aufstieg zur nostalgischen Wiener Neustädter Hütte oberhalb des Eibsee. Der zweite Bergtag führte über die Steiganlage des „Stopselzieher“ zum Gipfel auf 2962m und über die kärglichen Reste des Schneeferner zur historischen Reintalangerhütte.
In der Partnachklamm hatten unsere 5 wieder Kontakt zum heutigen Massentourismus, dann führten Forststraßen und einsame Wanderwege über den Walchensee und die Jachenau nach Lenggries. Die letzten beiden Tage wanderten sie auf teils zugewachsenen Pfaden durch die Isarauen zurück nach München.
4 Damen und ein junger Mountainbiker begleiteten die Gruppe mehrtägig.
Am Ende waren alle Teilnehmer begeistert über die Möglichkeit, ohne Flug oder lange PKW – Anreise viele Stunden unberührte Natur auf verborgenen Pfaden zu erleben. Mit wenig Blessuren hatten sie gut 200 Km und über 3000 Höhenmeter zurückgelegt.
Übrigens betrug das Durchschnittsalter der Kerngruppe 78 Jahre.