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Alpenüberquerung von Gmund (DE)

über Fügen (AT) nach Sterzing

03.08.2021

Sechs Mitglieder der DAV-Sektion Gangkofen wagten sich unter der Leitung von Wanderführer Martin G.an das Projekt Alpenüberquerung heran. Sieben Tage wandern von Gmund am Tegernsee bis Sterzing, mit Übernachtungen im Tal und Unterstützung durch Bus, Taxi und Seilbahn.  Alle, inklusive unserem Wanderleiter, waren sehr gespannt wie wir diese Herausforderung meistern würden.

 Etappe1, Gmund - Wildbad Kreuth, 18,8 km Wegstrecke, 137 m Aufstieg, 64 m Abstieg

Zu sechst starteten wir mit dem Zug von Neumarkt/St. Veit nach Tegernsee. Unsere siebte Mitwanderin  Lisa sollte erst am nächsten Tag zu uns stoßen. Den Abschnitt Gmund – Tegernsee sparten wir uns da er an der Teerstraße entlang verläuft und es nach Regen aussah. Dann noch ein kurzer Abschneider per Ruderbootfähre über den Tegernsee, so kann man sich langsam an die Belastung herantasten. Nach dem Einchecken im Tagungshotel Wildbad Kreuth wanderten wir jedoch als Ausgleich noch zur Siebenhütte hinauf und in einer weite Wegschleife zurück zum Hotel.

Etappe 2, Wildbad Kreuth – Achenkirch, 16,57 km Wegstrecke, 758 m Aufstieg, 734 m Abstieg

Nachdem Lisa heute Morgen zu uns gestoßen war wanderten wir über die Siebenhütte und die Wolfsschlucht (Abweichung von der Originalroute) zur bereits auf österreichischer Seite gelegenen Blaubergalm.

 Der Abstieg über die Forststraße nach Achenwald bot einen starken Kontrast zum steilen, streckenweise durchaus anspruchsvollen Anstieg über die Wolfsschlucht. Das letzte Stück Weg bis Achenkirch legten wir, nach einer Einkehr im Gasthaus Maria, mit dem Bus zurück.

Etappe 3, Achenkirch – Maurach, 22,83 km Wegstrecke, 737 m Aufstieg, 684 m Abstieg

Mit dem Bus ging es früh um 8.00 Uhr von Achenkirch zur Nordspitze des Achensees und zu Fuß am Westufer des Sees entlang bis Pertisau. Ein durchaus anspruchsvoller, teilweise sehr ausgesetzter Steig, immer nah am oder wenige Meter über dem Seeufer entlang.

Nach der  Mittagspause in Pertisau stiegen wir, wieder abweichend von der Originalroute, zum Zwölferkopf hinauf wo wir den herrlichen Ausblick auf den Achensee genossen. Der Abstieg nach Maurach war dann allerdings ein richtiger „Hatscher

Etappe 4, Maurach – Hochfügen, 13,2 km Wegstrecke, 416 m Aufstieg, 799 m Abstieg

Heute ging es zuerst mit dem Taxi zur Spieljochbahn und dann hoch zur Bergstation. Von hier zu Fuß über Spieljoch und Onkeljoch zur Gartalm und weiter nach Hochfügen.

Unsere beiden Küken Christina und Lisa nutzten den kompletten  Wellnessbereich des Hotels inklusive einer Massage „flotte Beine“, während wir anderen im eiskalten Pool des Hallenbades schwammen. Man hatte den Eindruck als wäre der am Hotel vorbei fließende Bergbach direkt in den Pool umgeleitet worden.

Etappe 5, Hochfügen – Mayrhofen, 12,82 km Wegstrecke, 1079 m Aufstieg, 519 m Abstieg

Wegen Gewitterwarnung mit starkem Regen für den frühen Nachmittag starteten wir bereits um 6.00 Uhr, ausgestattet mit Lunchpaketen als Frühstücksersatz, zur Rastkogelhütte. Dort spülten wir die altbackenen Semmeln aus den Lunchpaketen mit einem heißen Getränk hinunter. Weiter ging es mit einer Gipfeltour über Kraxentrager, Kreuzjoch, Mitterwandskopf, Rauhenkopf und Arbiskopf hinunter nach Melchboden.

Also auch heute wieder eine Abweichung vom eigentlichen Wegverlauf. Vom Melchboden fuhren wir mit dem Taxi nach Mayrhofen wo dann gegen Abend doch noch der angekündigte Regen einsetzte.

Etappe 6, Mayrhofen – St. Jakob, 20,31 km Wegstrecke, 995 m Aufstieg, 1332 m Abstieg

Auch heute nutzen wir wieder Taxiunterstützung für die Auffahrt zum Schlegeisspeicher . Abweichend vom eigentlichen Tourverlauf entlang des Speichersees stiegen wir in 1,5 Stunden hinauf zur Olpererhütte. Dort hatten wir ein wichtiges Foto-Shooting auf der Hängebrücke mit Blick auf den Schlegeisspeicher.

Außerdem war dies wohl die anstrengendste Etappe der ganzen Woche und auch die mit dem längsten Abstieg. Bei sehr sonnigen und warmen Wetter wanderten wir über den Höhenweg zum Pfitscherjochhaus und überschritten kurz vor der Hütte die italienische Grenze.

Vom Pfitscherjochhaus ging es dann in einem langen „Hatscher“ hinunter nach St. Jakob, wo wir gegen 18.30 an unserem Quartier eintrafen. Zum Glück hatte Martin am Vorabend noch rechtzeitig bemerkt dass er in St. Jakob im Arntal statt in St. Jakob im Pfitschtal eine Unterkunft reserviert hatte. Diese konnte er Gott sei Dank noch stornieren und fand auch noch eine Bleibe für uns im richtigen St. Jakob.

Etappe 7, St. Jakob – Sterzing, 21,05 km Wegstrecke, 164 m Aufstieg, 674 m Abstieg

Von nun an ging`s bergab. Teilweise auf der Teerstrasse, aber meistens doch auf schattigen Fußwegen im Wald. In Flains, einem Vorort von Sterzing angekommen, stellten wir fest dass sich unser Hotel bereits hier befand. Um die Tour zu vollenden marschierten wir kurz entschlossen noch mit vollem Gepäck bis zur Fußgängerzone von Sterzing  wo wir uns noch ein Eis gönnten.  Für den Rückweg zum Hotel leisteten wir uns dann jedoch ein Taxi.

Am nächsten Tag ging es mit dem Zug wieder nach Hause. Insgesamt waren wir in dieser Woche 125,58 km gewandert, eine anstrengende Tour die uns aber auch viele schöne Eindrücke bot. Martin verstand es uns zu fordern ohne zu überfordern und wir hatten viel Spaß zusammen.

Fazit der Tour:

Erstens: Glaub dem Wanderleiter nicht wenn er sagt der Weg sei das Ziel und eine Tour ganz ohne Gipfelbesteigungen ankündigt.

Zweitens: In Südtirol gibt es durchaus mehr als eine Ortschaft mit dem Namen St. Jakob!  J